martes, 28 de agosto de 2012

Rassismus und „Möchtegernpromipolitiker“











Montag.

Von der Nachbarin von unten kriegt man fast nichts mit. Aber der Geruch nach Knoblauch von den Nachbarn daneben erfüllt das ganze Haus. Das ist ein Rentnerehepaar, das sehr für sich lebt, sehr verschlossen. Nach dem Geruch zu urteilen könnte man meinen sie veranstalten Hexenfeste. Aber das ist nicht so.

Deutschland koexistiert mit den Neo-Nazis in einer Mischung aus Toleranz und Impotenz. Ein Teil der Polizei und einige konservative Politiker scheinen mit ihnen sogar sehr gut zu koexistieren. Die Öffentlichkeit lehnt sie mehrheitlich ab. Immer wieder gibt es Neonazi-Demonstrationen, denen meist junge, asoziale Männer mit hoher Gewaltbereitschaft angehören und auch Gegendemonstrationen.
20 Jahre sind es jetzt her . „D
ie Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen zwischen dem 22. und 26. August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter im sog. „Sonnenblumenhaus“ in Rostock-Lichtenhagen waren die massivsten fremdenfeindlich
motivierten Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. An den Ausschreitungen beteiligten sich mehrere hundert teilweise rechtsextreme Randalierer und bis zu 3000 applaudierende Zuschauer, die den Einsatz von Polizei und Feuerwehr behinderten. Nachdem die Aufnahmestelle am Montag, dem 24. August, evakuiert worden war, wurde das angrenzende Wohnheim, in dem sich noch über 100 Vietnamesen und ein Fernsehteam des ZDF aufhielten, mit Molotowcocktails in Brand gesteckt. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen zog sich die Polizei zeitweise völlig zurück und die im brennenden Haus Eingeschlossenen waren schutzlos sich selbst überlassen.“
Trotz der deutschen Vergangenheit, gibt es weiterhin rechte Politiker, die Stimmen durch Schüren von Fremdenhass ergattern wollen. Und es gibt immer wieder Dummköpfe, die in die gleiche Falle tappen.
In Deutschland fühlt sich ein Ausländer sicher. Aber für den Fall der Fälle bleibe ich lieber Kolumbianer.
Wie in jedem Sommerloch, versuchen einige „Möchtegernpromipolitiker“ Geld
mit verzapfen von Mist zu machen.
Vor einem Jahr war es Sarrazin, ein unbedeutender Beamter, der mit einem
Buch die Ausländerfeindlichkeit schürte. Er meinte, Ausländer wären minderwertig und kämen nur her, um vom deutschen Sozialstaat zu profitieren.
Das Beängstigende dieser Aussagen ist, dass sie so viel Anklang fanden und zwar bei der informierten, gebildeten Bevölkerung. Es ist sehr beunruhigend, wie leicht Deutsche ihre Frustration an Ausländern auslassen.
Ausländer, eine Minorität, die so zum Wohlstand dieses Landes beitragen
-trotz aller Hindernisse, die der Staat Ihnen stellt-wie die nicht Anerkennung von Titeln, das nicht InFrage kommen von wichtigen Posten auf dem Arbeitsmarkt etc.
Es sei denn, der Ausländer ist Schweizer oder Österreicher.
Damit fühlen sie sich schon integrativ agierend und tolerant.

Aber in diesem Sommer war Gertrud Höhler an der Reihe, eine ältere Dame, die davon lebt sich selber als Politikberaterin zu bezeichnen-eine der tausenden von Beratern, die in Deutschland von „Beraterammenmärchen“ leben.
Sie behauptet in ihrem neuesten Buch,
dass Angela Merkel in der Bundesrepublik die Demokratie am abschaffen ist.

Na ja, meiner Meinung nach darf man nicht politischen Opportunismus und den unwiderruflichen Wunsch an der Macht zu bleiben nicht mit dem Willen die Demokratie beenden zu wollen verwechseln. Vielmehr zeigt es, wie sehr die Bundeskanzlerin „menschelt“, wenn es um die Macht geht.

Die deutsche Demokratie ist eh eine Demokratie der Parteien und der Funktionäre und nicht des Volkes. So ist es im Grundgesetz verankert, damit eine erneute Weimarer Republik vermieden wird.

Die Armen nehmen in Deutschland jeden Tag zu und der Reichtum der Millionäre auch. Er stellt den sozialen Zusammenhalt auf die Probe, denn er konzentriert den Reichtum in wenigen Händen. Ja, die Gier, sie ist immer da.

Obwohl es Hunger in der Welt gibt, werden die Lebensmittel für die Produktion von Energie benutzt.. Rauher Zynismus des Kapitalismus.

domingo, 26 de agosto de 2012

Der erste Tag vom Rest meines Lebens








Sonntag, 26. August 2012



Im Erdgeschoss hat unsere Nachbarin ihren Porsche durch einen Mercedes ausgetauscht. Sie ist etwa 1,90 groß und lebt allein. Sie gibt privat Ausländern Deutschunterricht. Sie ist pensioniert und war Lehrerin. Sie ist blond und blauäugig. Manchmal hört man sie mit ihrem Besuch auf dem Balkon reden oder der Geruch von Zigaretten steigt den Balkon hinauf.

Die Benzinpreise sind gestiegen. Und während die Schlagzeilen in den Medien und Kommentare diese Erhöhung kritisieren, tut niemand irgend etwas um den Missbrauch dieses Oligopols zu ändern. Die Politik schweigt, die Verbraucher kaufen weiter, das Kartellamt reagiert sehr langsam und seine Ergebnisse werden erst Jahre später sichtbar. Es ist also so als gäbe es dieses Amt nicht. So ist es nicht verwunderlich, dass die Besitzer dieser Märkte die Marktpreise gegen alle Logik des freien Marktes der in Deutschland existieren sollte, diese erhöhen .

Die Deutschen zollen der Obrigkeit großen Respekt. Für eine Republik einen zu großen. Das ist der Grund dafür, dass stets der/diejenige der/die an der Macht ist in der Regel eine breite Akzeptanz genießt. Das ist seit 49 so: der/die regiert, hat ein gutes Image. Allerdings verliert diese/r früher oder später trotzdem die Gunst der Wähler und es kommen andere an die Macht.

Ich lebe gerne in Deutschland. Ich fühle mich wohl. Es ist im Großen und Ganzen ein Land mit freundlichen, ruhigen, hilfsbereiten Menschen. Wenn ich mich sehr wohl fühle, lese ich Die Welt, um zur Realität zurückzukehren: es ist nicht alles gut in diesem Land. Die Obrigkeit denkt, fühlt und handelt so, als ob sie prädestiniert wäre die Menschen zu führen. Wie von göttlichem Auftrag. Genauso wie zu Zeiten der Preußenkönige und ihrer tyrannischen Herrschaft.

Obwohl die yellow press, bayerische Politiker und andere Opportunisten über den Euro-Fehler sprechen und seine Union mit den Ländern des Mittelmeerraums kritisieren, ist das Schicksal Deutschlands an ein vereintes, starkes, solidarisches Europa gebunden. Ich weiß nicht, wie Deutsche vergessen können, dass am Ende des Zweiten Weltkriegs sie die Parias der Welt waren und mit Großzügigkeit in Westeuropa aufgenommen wurden.

Die Erfindung der Minijobs ist die Erfindung der grün-sozialistischen Regierung von Gerhard Schröder, die einen wichtigen Teil der Arbeiter verurteilt hat, trotz Arbeit ohne Würde zu leben. Es ist eine moderne Ausbeutung der Arbeitnehmer zum Nutzen einiger Weniger. Im Minijob verstecken sich Millionen, die keinen Vollzeitjob für ihren Lebensunterhalt ergattern können. In der Praxis sind sie der Gnade und dem Goodwill ihrer Arbeitgeber ausgeliefert. Die Ansprüche eines jeden Arbeitnehmers auf Vergütung wie das Gesetz es vorschreibt, auf bezahlten Urlaub können ohne weiteres ignoriert werden, rausgeschmissen werden sie auch nach Belieben. Das Gesetz schützt sie in der Theorie, aber in der Realität wird ein mittelloser Minijobber, der seine Rechte durchsetzen möchte, kurz von der öffentlichen Meinung für seine Zivilcourage anerkannt, aber am nächsten Tag wird er dastehen, ohne Job und ohne was zu essen.

Das meist verkaufte Essen in Deutschland ist der Döner und türkischer Herkunft. Deutsche fühlen sich aus diesem Grund sooo weltoffen...

sábado, 25 de agosto de 2012

Ansichten eines Clowns






"Ich fühlte mich besser. Das Knie schwoll ab, der Schmerz ließ nach, Kopfschmerz
und Melancholie blieben, aber sie sind mir so vertraut wie der Gedanke an den Tod.

Ein Künstler hat den Tod immer bei sich, wie ein guter Priester sein Brevier.

Ich weiß
sogar genau, wie es nach meinem Tod sein wird: die Schniergruft wird mir nicht
erspart bleiben. Meine Mutter wird weinen und behaupten, sie sei die einzige gewesen, die mich je verstanden hat. Nach meinem Tod wird sie jedermann erzählen,
»wie unser Hans wirklich war«. Bis zum heutigen Tag und wahrscheinlich bis in alle
Ewigkeiten hinein ist sie fest davon überzeugt, daß ich »sinnlich« und »geldgierig«
bin. Sie wird sagen: »Ja, unser Hans, der war begabt, nur leider sehr sinnlich und
geldgierig - leider vollkommen undiszipliniert - aber so begabt, begabt.« Sommerwild
wird sagen: »Unser guter Schnier, köstlich, köstlich -leider hatte er unausrottbare
antiklerikale Ressentiments und keinerlei Gefühl für Metaphysik.« Blothert wird
bereuen, daß er mit seiner Todesstrafe nicht früh genug durchgedrungen ist, um mich
öffentlich hinrichten zu lassen. Für Fredebeul werde ich »eine unersetzliche Type«
sein, »ohne jede soziologische Konsequenz«. Kinkel wird weinen, aufrichtig und
heiß, er wird vollkommen erschüttert sein, aber zu spät. Monika Silvs wird
schluchzen, als wenn sie meine Witwe wäre, und bereuen, daß sie nicht sofort zu mir
gekommen ist und mir das Omelette gemacht hat. Marie wird es einfach nicht glauben,
daß ich tot bin — sie wird Züpfner verlassen, von Hotel zu Hotel fahren und nach
mir fragen, vergebens."



Heinrich Böll,

1917 in Köln geboren, arbeitete nach dem Abitur als Lehrling im
Buchhandel; erste schriftstellerische Versuche. 1945, nach sechs
Kriegsjahren als Soldat, kehrte Böll zurück nach Köln, studierte
Germanistik und verdiente seinen Unterhalt als Hilfsarbeiter. 1949
veröffentlichte er sein erstes Buch ›Der Zug war pünktlich‹ danach in
rascher Folge Erzählungen, Romane, Hörspiele. Alle Bücher wurden in
zahlreiche Sprachen übersetzt.